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AutorenbildUwe Techt

Wofür TOC?

Obwohl seit vielen Jahren von vielen Menschen viel Energie investiert wird um dagegen vorzugehen, halten sich einige unerwünschte Effekte in der Welt hartnäckig:

  • Burnout + Boreout / Arbeitslosigkeit + Arbeitskräftemangel: zu viel Arbeit für die einen, zu wenig für die andren

  • Ressourcenverschwendung (Geld, Rohstoffe, Aufmerksamkeit, Lebenszeit, menschliches Potential)

  • Egoismus als Norm/Ideal, Schwächung des sozialen Zusammenhalts

  • Schädigung der menschlichen Gesundheit

  • Zerstörung menschlichen Lebensraums

  • Wachsende Spanne zwischen Arm und Reich, steigendes Risiko für Unfrieden

Wer ist schuld?

Sind einige übermächtige, egomanische Reiche an der Situation schuld?

Oder korrupte Politiker?

Oder irgendwelche Länder, Volksgruppen oder Geheimbünde?


Solche Antworten sind oft die ersten, die uns einfallen.

Externe Schuldige zu finden ermöglicht einen einfachen (zumindest meint das unser Instinkt) Lösungsweg: Vernichte den Feind.


Leider zeigt die praktische Erfahrung, dass das heute nicht mehr so einfach ist wie es zu Urzeiten vielleicht war - und wenn es gelingt, verursacht es große Kollateralschäden und erreicht selten die beabsichtigte Wirkung (z.B. scheinen doch nicht "die Juden" die Ursache für die Schwierigkeiten nach dem Fall der Monarchie gewesen zu sein... und unter den vielen negativen Seiteneffekten der gewaltsamen Lösungsversuche leiden wir noch heute).


Die viel schwerer zu lösende aber dafür realistischere Antwort ist daher: Wir alle verursachen diese Probleme gemeinsam.

Die Probleme sind das natürliche Ergebnis unseres weltweiten „Status Quo“ des Wirtschaftens.

Wie kann das sein?


The way to hell is paved with good intentions

Wir Menschen handeln in unseren jeweiligen Verantwortungsbereichen immer wieder falsch.

Nicht aus böser Absicht, sondern aufgrund falscher Annahmen, veralteten oder schon immer falschen "Wissens", Vorurteilen und blinder Flecken.


Die Lösung ist theoretisch einfach:

Wir müssen nur die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind.


Nur: wie viele Menschen fallen Ihnen ein, die dieses Ideal erreicht haben? Ich würde z.B. Gandhi aufzählen, Buddha, Jane Goodall, Eli Goldratt, Elon Musk, und dabei weiß ich: es ist ihnen sicher nicht IMMER und in allen Lebensbereichen gelungen. Sie waren ja auch Menschen.


Gandhi hat Jahre gebraucht um zu erkennen, dass er Gewaltlosigkeit predigt und gleichzeitig seine Frau misshandelt. Und um Negatives über Elon Musk zu erfahren müssen Sie nur in die aktuellen Medien schauen, egal mit welcher eindeutigen Klarsichtigkeit er Tesla in der davor als unbezwingbar angesehenen Automobilbranche etabliert hat.


Also prinzipiell gute Idee, aber leider ist „Sieh die Dinge wie sie sind“ viel leichter gesagt als getan.

Und es ist kaum anzunehmen, dass es hilft, wenn man es Menschen einfach befiehlt…


"Klar denken" für alle

Wir, also die Menschheit, haben zum Glück schon vor langer Zeit etwas erfunden, das hilft: die wissenschaftliche Methode.


Keine Sorge, es geht nicht darum, wissenschaftliche Studien entsprechend der höchsten Maßstäbe zu erstellen.


Es geht einfach darum, die eigenen Annahmen niederzuschreiben und dann zu prüfen.


Die wichtigsten Grundsätze wissenschaftlichen Vorgehens sind:

  • Schreibe auf, was du glaubst (deine These), und prüfe es auf Herz und Nieren!

  • Führe Experimente in der Realität durch, um die These zu prüfen (nicht vergessen Erwartungen vorher und Ergebnisse nachher schriftlich festzuhalten!)

  • Suche nach aktuellen Daten, Forschungsergebnissen, etc. um die These zu prüfen

  • Lass deine These idealerweise durch andere prüfen, die nicht davon geblendet sind, dass sie gerne recht haben würden.

Ja, das wirkt.

Es ist genau das Vorgehen, das Elon Musk genutzt hat, um mit Tesla und SpaceX das "Unmögliche" möglich zu machen.


Und: Ja, das ist aufwändig.

Deswegen tun es Menschen außerhalb (und teilweise auch innerhalb) des Wissenschaftsbereichs selten, und wenn dann oft nicht mit der nötigen Sorgfalt.


Die Hauptursache für Misserfolg

Eli Goldratt, israelischer Physiker und Erfinder der Theory of Constraints, erkannte, dass mangelndes "klares Denken", wie er es nannte, eine der Hauptursachen für den Misserfolg von Unternehmen(und im Leben generell) ist.


Als Teilchenphysiker war er mit der wissenschaftlichen Methode an seinen ersten, rein zufälligen Beratungsauftrag im Produktionsunternehmen eines Freundes herangegangen.


Die Erkenntnis: Obwohl alle in guter Absicht ihr bestes gaben, waren die Ergebnisse weit unter den Erwartungen.

Goldratts Theory of Constraints entstand aus seiner Erkenntnis der zentralen falschen Annahme im Unternehmen, die zu diesem Paradox führte.


Er erkannte auch, dass dieselbe falsche Annahme nicht nur dieses eine Unternehmen, sondern wohl die meisten Unternehmen weltweit betraf.


Die zentrale falsche Annahme in der Wirtschaft

"Lokale Optimierung = Globale Optimierung"

  • „Jede lokale Verbesserung steigert die Leistung der Firma.“

  • „Wenn alle ständig arbeiten, sind wir am produktivsten.“

  • „Wenn jeder ein Budget hat & einhält, sind wir am Effizientesten.“

Früher war das vielleicht mal wahr, doch mit zunehmender Arbeitsteilung, Komplexität und Vernetztheit in Unternehmen wurde die Annahme der Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Bereichen, Abteilungen und Arbeitsstationen eine schädliche Übersimplifizierung.


(Ebenso wie globaler gesehen auch Unternehmen, Staaten, Kontinente,... nicht mehr wirklich unabhängig agieren können. Die globale Vernetztheit ist ein Faktum, das alles komplizierter, Auswirkungen weitreichender und schwerer vorhersehbar macht - aber auf die Vorteile verzichten wollen nur sehr wenige, also müssen wir wohl damit klar kommen.)


Goldratts Erkenntnis war also:


„Lokale Optimierung ≠ Globale Optimierung“
  • Der „Constraint“ (der die Zielerreichung begrenzende Engpass) bestimmt die Leistung des Systems.

  • Eine Verbesserung an einem „Nicht-Constraint“ ist bestenfalls unwirksam, bewirkt aber häufig sogar eine Verschlechterung des Gesamtsystems.

Genauso wie es keinen Sinn macht, eine Kette an den starken Gliedern zu verstärken, sondern man besser das schwächste Glied identifiziert und dort ansetzt, spart diese Erkenntnis dem Unternehmen und den Menschen viel Zeit, Geld, Nerven und Aufwand.


Sie bedeutet aber auch: Jede Veränderung muss (im Vorhinein) auf ihre Wirkung auf Andere und das Gesamtsystem (das meist größer ist, als man zunächst denkt) geprüft werden!


Um vielbeschäftigten Manager:innen etwas an die Hand zu geben, das dabei hilft, wurden von Goldratt gemeinsam mit anderen TOC-Exerten

  • die TOC Denkwerkzeuge entwickelt, um solche Analysen und das klare Denken und Entscheiden generell zu unterstützen und

  • mit den "Strategie-und-Taktik-Bäumen" erfahrungsbasierte Implementierungspläne entwickelt, die bewährte Wege aus der lokalen Optimerung (sobald sie an das individuelle Unternehmen angepasst sind) schnell und erfolgreich nachgehbar machen.

Zum Wohl des Unternehens, der Mitarbeitenden, der Kund*innen, und der Gesellschaft als ganzes.


Lese-Tipps:

Goldratt, Eliyahu M. und Efrat Goldratt-Ashlag: "The Choice"

Felber, Christian: "This is not Economy"

Techt, Uwe: "Goldratt und die Theory of Constraints" <= Tipp: Dieses Buch erhalten Sie kostenlos bei der Anmeldung für unser TOC Curriculum!

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