Bei VISTEM setzen wir die TOC Denkwerkzeuge primär ein um mit unseren Kundenunternehmen innovative Business Opportunities oder Durchbruchslösungen für Operations-Herausforderungen zu entwickeln.
Was nur wenigen bekannt ist: die persönliche Mission des Erfinders der TOC, des israelischen Physikers Eliyahu M. Goldratt, war eine Veränderung der allgemeinen Einstellung zu Intelligenz und Denken, quasi eine Revolution der Innovation: Er wollte beweisen, dass es für die Entwicklung genialer Lösungen keine Genies braucht, sondern praktisch jeder Mensch ausreichend logisch und kreativ denken kann (bei der Fokussierung helfen seine Denkwerkzeuge).
Daher spendete er die TOC Denkwerkzeuge vor 25 Jahren an die non-profit Organisation TOC for Education (kurz TOCfE), die eine vereinfachte Version entwickelte und diese seither an Lehrkräfte weltweit vermittelt.
Diese nutzen die TOCfE-Werkzeuge um Kinder unterschiedlichster Altersgruppen und sozialer Hintergründe dazu zu befähigen Konflikte selbstständig und konstruktiv zu lösen, die Verantwortung für ihr Handeln und dessen Konsequenzen zu übernehmen und die eigene Zukunft aktiv zu gestalten.
Lehrende und Schulpsycholog:innen aus aller Welt kommen jährlich auf der internationalen TOCfE Konferenz zusammen, um sich über Vorgehensweisen, neue Anwendungsbereiche und bewegende Erfolge auszutauschen.
In Folge haben wir ihnen eine kleine Vorschau auf einige der spannenden Vorträge der Online-Konferenz zusammen gestellt.
So sind Kinder eben?
So lieb sie auch sein können, kleine Kinder sind oft impulsiv, konfrontativ, hyperaktiv und unreflektiert.
Am Ende der Schullaufbahn sollen aus ihnen aber reflektierte, selbstständige, verantwortungsbewusste, rücksichtsvolle Erwachsene geworden sein.
Das "wie" bleibt in der immer noch auf Wissensvermittlung fokussierten Schulrealität meist dem Zufall (Glück, Gene, Erziehung, Charakter, soziales Umfeld, ...?) überlassen:
Entweder das Kind entwickelt sich "von selbst" wie gewünscht, oder es wird als krank behandelt oder als "böse" bestraft.
Das geht auch anders.
Marta Piernikowska-Hewelt aus Polen präsentiert eindrucksvoll in ihrem Vortrag, wie sogar Kinder mit geistigen Behinderungen mithilfe der TOCfE Denkwerkzeuge innerhalb kürzester Zeit Empathie und ein Verständnis für Handlungskonsequenzen erlernen und ambitionierte Ziele planen und erreichen können.
Die gewonnene Sozialkompetenz und Selbstständigkeit entlastet Eltern, Lehrende und Mitschüler:innen, erleichtert die Integration und bringt den Kindern selbst mehr Lebensfreude.
Bullying - wer ist das Opfer?
Das Thema Bullying ist aktuell, v.a. auch Dank dem neuen Kanal Social Media, im Schulsystem sehr präsent und kann polarisieren. Ein Teil vertritt den Standpunkt: "So sind Kinder eben!" und der andere Teil sagt: "Kinder, die andere quälen, sind abnormale Monster!"
Entsprechend gibt es Schulen, die die Kinder sich selbst überlassen, und Schulen, die aktiv mit Strafen dagegen vorgehen und als letzte Maßnahme die Bullys von der Schule verweisen.
Tatsächlich ist keine der beiden Vorgehen optimal, denn die psychologischen Profile und Auswirkungen von Bullying bei Opfer und Täter sind überraschend ähnlich, erklärt in seinem Vortrag der Kriminalpräventionsexperte Marcelo Lombard Pérez aus Mexiko.
Beide sind Risikogruppen für psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen, haben ein geschwächtes Selbstwertgefühl und leiden unter verschlechterten Beziehungen zu Familie und Freunden. Beide haben ein höheres Risiko später an Depressionen zu erkranken, Selbstmordgedanken zu entwickeln oder in die Kriminalität abzurutschen.
Beide brauchen Hilfe!
Lombard Pérez hat daher ein System entwickelt, das die Kernursachen des Bullying an Schulen effektiv adressiert und den Beteiligten hilft, eine für alle gute Lösung der Situation herbeizuführen.
Es besteht aus einem dreistufigen Prozess aus Detektion, Bearbeitung und Lösungsfindung, sowie einem auch die Eltern einschließenden Trainingsprogramm, wo u.a. das Konfliktlösungsdiagramm "Wolke" zur konstruktiven Konfliktbearbeitung gelehrt wird.
Früh übt sich...
Maciej Winiarek aus Polen zeigt, wie mithilfe eines von drei polnischen Pädagoginnen entwickelten Systems namens "Chest of Secrets" bereits Kinder, die noch nicht einmal lesen und schreiben können, Textverständnis, logisches Denken und Konfliktlösung trainieren können.
Mit eigens entwickelten Vorlesegeschichten, Bilderkarten, und Spielteppichen üben die Kleinsten logische Zusammenhänge zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Damit lernen sie, wie es Dr. Goldratts Traum war, ihre Probleme selbst konstruktiv zu lösen, statt dafür von Erwachsenen abhängig zu sein.
Selbstwirksamkeit als Heilmittel
Selbstständig zu sein ist umso wichtiger für Kinder, die die leidvolle Erfahrung gemacht haben, dass man Erwachsenen nicht trauen kann.
Diana Montealegre Pedroza aus Kolumbien berichtet von ihrer Arbeit mit Missbrauchsopfern. Die Kinder lernen mithilfe der TOCfE Denkwerkzeuge ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, darüber zu reflektieren wie sie sich fühlen, was sie wollen, und wie sie es erreichen können. Sie nehmen ihr Leben und ihre Zukunft selbst in die Hand, statt machtlos immer tiefer in den psychischen Abgrund zu schlittern.
Die folgende Grafik zeigt die Analyse eines Mädchens, für die es im nächsten Schritt eine Lösung gefunden hat, die tatsächlich umsetzbar war.
View-on-Demand Kurs: Denkwerkzeuge für Eltern und Großeltern
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In 1,5 Stunden auf kurze Happen aufgeteilt erlernen Sie die drei Werkzeuge und hören viele verschiedene Anwendungsbeispiele mit Kindern vom Kindergartenkind bis zum jungen Erwachsenen bei der Studiumsentscheidung.
Übrigens: Das TOC Institute und VISTEM bieten derzeit keine Live-Seminare zu den TOCfE-Werkzeugen an.
Falls Sie Interesse an einer Teilnahme hätten oder beim Ansehen des View-on-demand Kurses andere Fragen entstanden sind, freuen wir uns auf Ihre Nachricht!
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